Im Rahmen von Toujours Kultur!  8 x Stummfilm vom 17. Juli bis zum 11. September 2021 / 125 Jahre Film und Kino in Karlsruhe

Unter dem Titel „Stummfilmraritäten“ zeigen wir vom 17. Juli bis zum 11. September 8 Programme mit selten gezeigten Stummfilmen, die wir im Rahmen der Stummfilmfestivals bisher nicht präsentieren konnten. Die Filme kommen aus China (!), Italien, Dänemark, Russland, Frankreich, Belgien und Deutschland.

Wie üblich, werden alle Filme musikalisch live begleitet. Wir geben dieses Jahr einigen jungen Musikern und Musikerinnen Gelegenheit, oft zum ersten Mal Stummfilme zu begleiten; es sind aber selbstverständlich auch sehr erfahrene Musiker und Musikerinnen engagiert.

Am 17. Juli zeigen wir neben dem Kurzspielfilm „Polizeibericht Überfall“ von Ernö Metzner die Verwechslungskomödie „Der karierte Regenmantel“ von Max Mack und drei Filme des Werbefilmpioniers Julius Pinschewer. Es begleiten Leo Perrigo und Andreas Benz am Klavier.

Am 24. Juli steht eine handlungsreiche amerikanische Komödie von Victor Fleming auf dem Programm, den Regisseur kennen alle von „Vom Winde verweht“, den Film niemand. Clara Bow dominiert den Film „The Mantrap“, der in einer fiktiven kanadischen Wildnis spielt eben dem Mantrap,  mit ihrer erotischen Präsenz. Am Klavier Andreas Benz.

Am 31. Juli präsentieren wir „Das Himmelsschiff“ von Holger-Madsen. Der dänische Film ist nicht nur ein früher Science-fiction, sondern auch eine politische Utopie. Im letzten Kriegsjahr 1918 gedreht, finden die Astronauten auf dem Mars eine pazifistische Gesellschaft, Menschen mit Blumen in den Haaren wie in den schönsten Hippie-Zeiten. Es begleitet das Duo SaiLento – das sind Reiko Emura (Klavier) und Shinichi Minami (Perkussion)

Am 7. August gibt es wohl die größte Rarität des Programms zu sehen: den chinesischen Spielfilm „Die Göttin“ (1934) von Wu Yonggang mit dem weiblichen Superstar des chinesischen Stummfilms: Ruan Ling-Yu. Ein Melodram: im Mittelpunkt des Films steht eine Frau, die zur Prostitution gezwungen ist, um ihr und das Überleben ihres Kindes zu sichern.
Die musikalische Begleitung übernimmt das Elektroakustische Ensemble mit  Leo Esselson (Violine), Jia Liu (Laptop) und Minzuo Lu (Klavier).

Am 14. August zeigen wir eine italienische Rarität: den allerersten „Maciste“ – Film. Zu diesem Film kam es, weil die Figur des riesiggroßen Sklaven, gespielt von Bartolomeo Pagano,  in dem Monumental-Film „Cabiria“ beim Publikum überaus beliebt war. So wurde um ihn ein Film gedreht, und in diesem Film sind einige Szenen einer Aufführung von „Cabiria“ zu sehen, so dass man sich davon überzeugen kann, wie luxuriös die großen italienischen Kinos in Turin schon vor 100 Jahren ausgestattet waren.
Musikalische Begleitung: Trio Transformer; das sind Sabine Zimmer (Klavier), Hui Chun Lin (Cello) und Klaus Roth (Perkussion/Stimme)

Am 21. August folgt dann nach der sehr erfolgreichen Aufführung im letzten Jahr eine zweite „Fantastische Nacht“.  Außergewöhnliche Filme von Segundo de Chomon, Georges Meliès und Albert Cappelani stehen auf dem Programm. Wir haben einige Filme ausgesucht, die zum Teil so ungewöhnlich sind, dass sie eben sehr selten aufgeführt werden. Den Höhepunkt des Programms wird Meliès „Die Entdeckung des Nordpols“ bilden, übrigens mit deutschen Originaltiteln.

Für die musikalische Begleitung sorgt Uwe Oberg (Klavier).

Am 4. September feiern wir ein Jubiläum: 125 Jahre Film und Kino in Karlsruhe

Aus diesem Anlass präsentieren wir ein Programm mit Filmen, die das Medium selbst in je verschiedener Weise thematisieren. So reicht das Programm von der deutschen Komödie „Frau Blechnudel will Filmschauspielerin werden“ von Viggo Larsen bis zur Fast-Tragödie „Erreur tragique“ (Ein tragischer Irrtum) von Louis Feuillade. Dazwischen findet sich „Die Filmprimadonna“ mit Asta Nielsen und sog. „KIPHO“-Film von Julius Pinschewer.

Durch zwei einleitende Vorträge zur lokalen Kinogeschichte einerseits, zum Frühen Kino im allgemeinen wird der Abend abgerundet.

Die musikalische Begleitung gestaltet voraussichtlich ein Duo unter Leitung von Günter Buchwald (Klavier/Violine)

Wir beschließen das Raritäten-Programm am 11. September mit einer der großartigen Komödien von Boris Barnet: „Das Haus in der Trubnaja-Straße“. Der 1928 entstandene Film spielt während der Zeit der NEP (Neue Ökonomische Politik), einer Zeit der vorübergehenden Liberalisierung in Russland. In einem Moskauer Mietshaus geht es kleinbürgerlich und sehr geschäftig zu. Der Besitzer eines Friseursalons (Wladimir Fogel) sucht eine Haushälterin, die möglichst nicht in der Gewerkschaft sein sollte. Ein Mädchen vom Land scheint eine bestens geeignete Kandidatin zu sein. Dann jedoch kommt die schockierende Nachricht, dass das Landmädchen in den Sowjet der Stadt Moskau gewählt worden ist.

Musikalische Begleitung: Günter Buchwald (Klavier) und Frank Bockius (Perkussion).

Weitere Infos zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie hier auf dieser Website im „Programm Kalender“ (dazu eine Ebene nach oben) aber auch auf Facebook und auf der Website von Toujours Kultur

Hinweis zum Vorverkauf: wir haben dem Wunsch unseres Stammpublikums entsprochen und bieten einen Vorverkauf nicht nur wie bei Toujours Kultur üblich über Tickets.de an, sondern auch bei Musikhaus Schlaile. Auch eine Abendkasse wird es geben.
Und der zweite wichtige Hinweis: bitte berücksichtigen Sie, wenn Sie eine der Veranstaltungen  besuchen, unbedingt die dann gültigen Regelungen für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen. Diese sind in der Regel strenger als die Regeln für Openair-Veranstaltungen. Informieren Sie sich rechtzeitig, insbesondere darüber, ob Sie einen gültigen Test benötigen. Falls „Ja“, lassen Sie sich schon im Laufe des Tages bei einer der Test-Stationen in der Stadt Karlsruhe testen; die Teststation auf dem Schlachthofgelände ist Samstagabends möglicherweise geschlossen!

Link zum Kontaktdatenformular (Dieses Formular bitte herunterladen und manuell ausgefüllt mitbringen)

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